Prof. Philipp Pape
Vortrag: Lesearten im Übergang
Gelesen wird überall und heute wohl mehr denn je. Aber dass wir mit »Lesen« ganz unterschiedliche Ziele verfolgen und diese »Lesearten« ganz unterschiedliche Voraussetzungen für die typografische Gestaltung nach sich ziehen, das hat Hans Peter Willberg gemeinsam mit Friedrich Forssman in dem Buch »Lesetypografie« erstmals deutlich gemacht. Die Willberg/Forssmanschen Lesearten sind allerdings geprägt von den Anwedungserfahrungen der beiden Autoren. Digitale Medien gehörten z.B. nicht dazu. Hat diese Art der typografische Ableitung aus den Lesearten heute überhaupt noch einen Sinn?
Flexible Medien, benötigen eine variable Typografie, da scheinen kategorisvche Festlegungen anachronistisch zu sein. Aber gerade eine flexible Typografie kann davon profitieren die Übergänge zwischen verschiedenen Lesearten im Blick zu behalten. Es ist also Zeit, die Lesarten noch einmal genauer anzuschauen.
Philipp Pape studierte nach einer Verlagsausbildung Visuelle Kommunikation in Berlin und London. Er gründete den Künstlerbuchverlag Stop Over Press, bevor er an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg im Material Verlag zahlreiche Publikationsreihen herausgab und betreute. Seit 2001 ist er Professor für konzeptionelles Gestalten an der Hochschule Mainz, war Gründungsmitglied des dortigen Instituts Designlabor Gutenberg und u.a. Initiator der Konferenzreihe ReadOn zur Zukunft des Lesens. Er ist Mitglied im Netzwerk Leseforschung.
